Gestern wurden in der Hufelandstraße 17 im Bötzowviertel und im Beisein von rund 40 Nachbarinnen und Nachbarn zwei Stolpersteine verlegt. Gedacht wurde den jüdischen Bewohnern des Hauses, Samuel Nakler und Joachim Glass, die vor ihrer Ermordung durch die Nationalsozialisten in diesem Haus lebten.
Willi Creutzenberg, ehemaliger Geschichtslehrer und heute Mieter in der Hausnummer 17, berichtete aus ihrem Leben: Gemeinsam mit seiner Frau Rosa und seinem Sohn lebte Samuel Nakler (geb. 1886) seit 1913 in der Hufelandstraße 17. Joachim Glass (geb. 1930) kam als Pflegekind in die Familie. Während Rosa und dem gemeinsamen Sohn die Auswanderung gelang, blieb Samuel Nakler nach einer Haftstrafe wegen eines Verstoßes gegen die Nürnberger Gesetze in Nazi-Deutschland zurück und wurde im Mai 1942 im KZ Sachsenhausen ermordet. Joachim, das Pflegekind der Familie blieb ebenfalls in Berlin. Er lebte zunächst im jüdischen Kinderheim in der Schönhauser Allee, ehe er im Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet wurde.